2009: Krise in der Autobranche hält an - Schockstarre löst sich langsam

Zulieferer des Automotive Cluster RheinMainNeckar zur Situation befragt
Die gegenwärtige Krise bei den Automobilzulieferbetrieben in der Region Darmstadt RheinMainNeckar hält an. Es gibt aber auch Zeichen die auf eine langsame Erholung deuten. Dies ist das Ergebnis der Blitzumfrage bei 580 Unternehmen des Automotive Clusters RheinMainNeckar zur betrieblichen Situation. Während sich bei rund 75 % der befragten Betriebe die gegenwärtige Situation (deutlich) verschlechtert hat – das sind 8% weniger gegenüber der letzten Umfrage im März 2009 – sprechen nun erstmals 15% der Betriebe aktuell von einer Verbesserung der betrieblichen Situation.

Blick in die Zukunft weniger pessimistisch

Der Blick in die Zukunft fällt bei der Hälfte der befragten Betriebe weniger pessimistisch aus als noch im März diesen Jahres: Nur noch 53% der Betriebe erwarten, dass sich die Situation in den kommenden 12 Monaten verschlechtert – dies sind 29% weniger als noch im März. Gut ein Viertel ist der Meinung, dass alles bleibt wie es ist. Dagegen blicken erstmals 13 % der Betriebe wieder optimistisch in Zukunft und erwarten bessere Geschäfte.

Mehr Investitionen

Das Investitionsverhalten spricht dafür, dass sich die anhaltende Schockstarre langsam löst: Der Anteil der Betriebe deren Investitionsabsichten geringer ausfallen, sinkt leicht von 65% im März auf 60% aktuell. Nur noch 12 % planen, ihr Investitionsbudget unverändert zu lassen (im März: 29%), 24% der befragten Unternehmen wollen sogar wieder mehr investieren, dies sind 18% mehr als noch im gegenüber März 2009.

Problem: Kredite

Drastisch abgenommen von 80% im März auf 31% aktuell hat der Anteil der Betriebe, die von unveränderten Kreditkonditionen profitieren konnten.
Etwas mehr als die Hälfte der befragten Betriebe (55%) beklagen eine Verschlechterung der Konditionen wie zum Beispiel Zins, Agio, Laufzeiten oder Sicherheiten. Im März 2009 waren es dagegen nur 13 %. Auf 14 % zugenommen hat auch der Anteil der Betriebe, bei denen Kredite abgelehnt oder nicht verlängert wurden. Insgesamt ist damit die Situation hinsichtlich der Kreditkonditionen in der Automobilzulieferbranche deutlich schlechter als im regionalen Durchschnitt: so zeigte die Herbst- Konjunkturumfrage der IHK, dass bei 3% der Unternehmen Kredite nicht verlängert wurden, bei 72% die Konditionen unverändert blieben und bei 24% eine Verschlechterung eingetreten war.