Blitzumfrage: Automobilzulieferer erwarten Umsatzrückgänge

Zulieferer des Automotive-Cluster RheinMainNeckar zu aktuellen Auswirkungen des Coronavirus befragt

Seit einigen Wochen spüren deutsche Unternehmen zunehmend die Folgen des Coronavirus. Dies gilt unter dem Strich auch für Automobilzulieferer der Region RheinMainNeckar. Zwar wiegen Lieferengpässe aus Asien für den Moment noch nicht so schwer, die Mehrheit der Betriebe erwartet jedoch erhebliche Umsatzrückgänge. Diese summieren sich zu dem durch den Technologie- und Strukturwandel verursachten „Grundlast- Sockel“ dazu. Das ist das Ergebnis der Blitzumfrage bei den rund 500 Betrieben des Automotive-Clusters RheinMainNeckar zu den aktuellen Auswirkungen des Coronavirus.

Lieferengpässe und Umsatzrückgänge erwartet
25% der Betriebe rechnen in den nächsten Wochen mit Lieferengpässen asiatischer Zulieferer, bei 6% sind diese bereits Realität. Auch die Lieferketten aus anderen Kontinenten geraten zunehmend unter Spannung.
Immerhin: 30% der Betriebe gehen trotz der zu erwartenden Engpässe noch davon aus, Ersatzlieferungen von anderen Lieferanten beziehen zu können. Für weitere 30% ist dies nicht möglich: hier stehen die Produktionssignale auf Gelb/Rot. Auf die Reduzierung bzw. den Stopp der Produktion wollen die Unternehmen vorwiegend mit Überstundenabbau (41%) und Kurzarbeit (25%) reagieren.
Fast 85% der Betriebe erwarten Umsatzrückgänge infolge des Coronavirus, 35 % davon sogar erhebliche Rückgänge um mehr als 10 %.

Weitere Folgen
Darüber hinaus rechnen 31 % der Betriebe mit Reiseeinschränkungen, 39% sehen zukünftige Investitionen in Gefahr. Knapp 10% der Betriebe rechnen aktuell mit Liquiditätsengpässen.

Geforderte Unterstützungsmaßnahmen
Ganz konkret erwarten insbesondere kleine und mittlere Betriebe jetzt von der Bundes- bzw. Landespolitik unbürokratische Liquiditätshilfen und die unbürokratische Umsetzung der beschlossenen Erleichterungen bei der Kurzarbeit.

Grundlast Technologie- und Strukturwandel
Corona ist die eine Seite der Medaille: die andere Seite ist der ohnehin existente Technologie- und Strukturwandel, der der Branche als Grundlast zu schaffen macht. Unabhängig vom Coronavirus registrieren aktuell 45% der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr Auftragsrückgänge, 31% davon sogar erhebliche Rückgänge um mehr als 10%. Vor diesem Hintergrund erwarten 73% der Unternehmen dann auch Umsatzrückgänge.

Die Blitzumfrage bei den Betrieben des Automotive-Clusters RheinMainNeckar fand vom 06.03.-11.03.2020 statt. Die Ergebnisse wurden am 12.03.2020 zusammengefasst. Im Zuge der schnellen Lageveränderungen rund um das Coronavirus handelt es sich lediglich um eine Momentaufnahme, die sich gegebenenfalls morgen schon anderes darstellt.

Das sollten Unternehmen vor dem Hintergrund von Corona jetzt wissen:
Die IHK Darmstadt hat auf ihrer Website einige wichtige Hinweise, Links und Anlaufstellen aufgelistet, die Antworten auf Ihre Fragen zu den unterschiedlichen Themen geben können:  https://www.darmstadt.ihk.de/produktmarken/beraten-und-informieren/recht-und-fair-play/arbeitsrecht/arbeitsrecht/corona-4712850

(www.darmstadt.ihk.de – Nr. 4712850)